Der Ursprung des Kakaobaumes liegt in den dichten Regenwäldern Zentralamazoniens.

Die historisch belegte Anbau- und Kulturgeschichte des Kakaos beginnt allerdings in Mittelamerika. Schon im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung pflanzten die Maya Kakao.
Nicht nur diese, sondern auch die Tolteken und Azteken schätzten ihn als Nahrungs- und Genussmittel. Den Tolteken galt der Kakao sogar als heilig und wurde als Geschenk des Gottes Quetzalcoatl verehrt. Die aus der Frucht gewonnenen Bohnen wurden als Opfergabe verwendet, aber auch als Zahlungsmittel und zur Zubereitung eines bitter-scharfen Gewürztrankes. Dieses Getränk, „Xocóatl“, stieß bei den spanischen Conquistadores zunächst auf Zurückhaltung. Erst nach Zugabe von Honig oder Rohrzucker vermochte sich das Genusserlebnis auch den europäischen Eroberern und den sie begleitenden Priestern zu offenbaren. Der globale Siegeszug des Kakaos begann. Der aztekische „Xocoatl“ machte sich auf den Weg zur Schokolade.

Über die erste Reise des Kakaos über den Atlantik auf die iberische Halbinsel besteht bis heute keine abschließende Gewissheit. Erstmals schriftlich belegt zu sein scheint die Audienz einiger Mönche am spanischen Hof von König Karl V. im Jahr 1544, die dem Herrscher auch Gefäße mit geschlagener Schokolade darreichten. Die erste belegte Schiffsladung Kakao verließ allerdings erst fast vierzig Jahre später, im Jahre 1585, Veracruz in Richtung Sevilla.


In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts setzte sich die Schokolade am spanischen Königshof und beim spanischen Adel immer mehr durch. Noch heute gehört die Trinkschokolade zum traditionellen spanischen Frühstück. In Reaktion auf die zunehmende Nachfrage weiteten die Spanier den Anbau auf neue Regionen in ihren Kolonien in der Karibik und Südamerika aus. Gleichzeitig verbreitete sich die Schokolade in der Zeit des Barock als aristokratisches Modegetränk von Spanien ausgehend in ganz Europa. Für die breiten Massen blieb sie jedoch vorerst unerschwinglich.
Erst im Verlaufe des 19. Jahrhundert entwickelten sich Kakao und Schokolade vom Luxusartikel für wenige hin zum bezahlbaren Genuss für viele. Zu Beginn des Jahrhunderts war der weiterhin allein als Trinkschokolade verzehrte Kakao noch ein elitäres Vergnügen.
Jedoch bereiteten dann innovative technische Verfahren den Boden für neue Aufbereitungsformen der aromatischen Bohnen und die Massenproduktion. Steigende Kakaoernten sorgten zudem für ein zunehmend preiswerteres Angebot. Nicht mehr allein die Trinkschokolade stand nun im Mittelpunkt. Der Kakao erhielt vielfältige neue Gesichter. Essschokolade, Kakaopulver, Pralinen und vor allem Tafelschokoladen prägten immer mehr das Bild. Noch 1840 betrug der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch 10 Gramm im Jahr, 1875 waren es dann schon 50 Gramm. Im Jahr 2010 lag der Pro-Kopf-Konsum inzwischen über 9 Kilogramm.

Der Handel mit dem Rohkakao entwickelte sich zunächst nur langsam, ab dem 19. Jahrhundert dafür dann aber umso dynamischer. Um 1720 soll die gesamte Jahresproduktion Spanisch-Amerikas bei 3.400 Tonnen gelegen haben. Ein knappes Jahrhundert später, um 1810, schätzte Alexander von Humboldt den jährlich gehandelten Kakao auf 13.500 Tonnen. 1911 waren es dann schon fast 250.000 Tonnen, wobei in den vorangegangen drei Jahrzehnten der Kakao-Anbau langsam auch in Afrika Fuß zu fassen begann, und in den 1960er Jahren wurde die Zweimillionengrenze überschritten. Westafrika war inzwischen zum neuen Zentrum der Weltkakaowirtschaft geworden. Im Kakao-Jahr 2018/2019 wurde mit 4,78 Mio. Tonnen eine neue Rekordernte festgestellt.