Veredelung durch kenntnisreiche Arbeit
Die reifen Früchte werden mit scharfen Buschmessern vom Baum abgeschlagen. Die Baumrinde sollte unverletzt bleiben, da eindringende Keime Baumkrankheiten auslösen können. Da die Früchte beim Erreichen der Reife nicht abfallen, muss der Bauer zudem den rechten Erntezeitpunkt genau erkennen. Schon hier zählt Erfahrung. An den Sammelplätzen werden die Früchte mit einem geschickten Machetenhieb geöffnet und die Samen aus dem Fruchtfleisch, der Pulpa, gelöst. Um aus den noch unansehnlichen Samenkernen hochwertigen Rohkakao entstehen zu lassen, werden sie nun einer Fermentation unterzogen. Dazu füllt man die Samen mit der Pulpa in Kästen oder häuft sie auf und deckt sie mit Palmblättern ab. Nach kurzer Zeit beginnt die Gärung. Die herben Gerbstoffe oxidieren, die Kerne färben sich dunkel, das typische Kakaoaroma entsteht. In fünf bis zehn Tagen ist die Fermentation abgeschlossen. Auch hier bedarf es der Erfahrung: denn fällt die Gärung zu kurz aus, bildet sich kaum Aroma; dauert sie zu lange, ist die Qualität dahin.
Es folgt eine abschließende mehrtägige Trocknung unter der Tropensonne, die die Bohnen auf 50 % ihres ursprünglichen Gewichts zurückgehen lässt. Die Trocknung soll möglichst schnell und vor allem gleichmäßig erfolgen, um den Restfeuchtigkeitsgehalt auf etwa sieben Prozent zu senken und somit Schimmelbefall auf dem Transportweg und bei der nachfolgenden Lagerung zu vermeiden. Die Bohnen sind nun versandfähig, werden von den Bauern in Säcke verpackt und auf ihren Weg zu den Verarbeitungsunternehmen gebracht.