Vielfalt & Variabilität

Genetischer Reichtum und Qualitätskriterien im Handel

Die biologische Vielfalt der Art Theobroma cacao wird auf die beiden Grundtypen Criollo und Forastero zurückgeführt. Der als der „Edlere“ geltende Criollo, dessen ursprüngliche Heimat in Mittelamerika und Venezuela liegt, ist in der Regel wenig säuerlich, kaum bitter und besitzt neben einem milden Kakao-Geschmack eine Fülle von Nebenaromen. Die ursprünglich aus dem Amazonas-Becken stammenden Forasteros haben einen kräftigeren Kakaogeschmack, sind nicht ganz so aromatisch, dafür aber widerstandsfähiger und produktiver. Der Forastero wird denn auch in allen großen Produzentenländern angebaut, vor allem in der heute global dominierenden Region Westafrika, an erster Stelle in der Côte d‘ Ivoire und Ghana, wohin sie sich aus Brasilien kommend über Sao Tomé und Fernando Po im Verlaufe des 19. Jahrhunderts ausgebreitet haben.

Eine Sonderstellung unter den Forastero-Kakaos nimmt wegen seines ausgeprägten Aromas der in Ecuador beheimatete „Nacional“ oder Arriba-Kakao ein, der als einziger Forastero zu den sogenannten Feinaroma-Kakaos gezählt wird. Eine dritte Großgruppe bilden die Trinitario-Kakaos. Dieser Typus soll auf Trinidad ab dem 18. Jahrhundert als eine natürliche Kreuzung zwischen Criollo-Restbeständen und neu eingebürgerten Forastero-Kakaos entstanden sein. Durch Kreuzungen sind zwischenzeitlich über 1.000 verschiedene Genotypen entstanden. Von diesen werden hauptsächlich Forastero- und Trinitario-Kakaos in über 60 tropischen Ländern angebaut.

Der Geschmack des Kakaos hängt jedoch nicht nur von den Genen ab, sondern wird neben der Art und Sorgfalt der Nachernte-Behandlung wesentlich auch vom Boden und den klimatischen Bedingungen geprägt. So sind neben den zahlreichen Kakaosorten auch die Anbaugebiete zu unterscheiden. Der Schokoladen-Konsument ist Nutznießer dieser Vielfalt. So werden heute in Deutschland Kakaos aus mehr als 30 Ländern eingeführt.

Verein der am Rohkakaohandel beteiligten Firmen e.V.
German Cocoa Trade Association